Liebe Besucherinnen und Besucher,
das Museum ist vom 31. Oktober 2022 bis einschließlich 14. April 2023 geschlossen.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Frühjahr!
Liebe Besucherinnen und Besucher,
das Museum ist vom 31. Oktober 2022 bis einschließlich 14. April 2023 geschlossen.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Frühjahr!
vom 16. Mai bis 31. Oktober 2021
verlängert: vom 15. April bis 31. Oktober 2022
Von alters her hat sich der Wanderhandel unterschiedlichster Rückentraggeräte bedient und im landwirtschaftlichen Jahreslauf, auf dem Berg und im Tal, waren viele Tätigkeiten verbunden mit dem Transport von Ladegut: von der Ernte übers Streb sammeln, Holz- und Misttragen bis zur Almwirtschaft.
Auch heutzutage schleppen Schulkinder, Wanderer und Reisende die Utensilien des unmittelbaren Bedarfs – sei es Proviant, die Wechselkleidung oder die Schreib- und Leseunterlagen – mit sich. Sie alle kennen nur zu gut die Vorteile des Tragens auf dem Rücken: Die Hände bleiben frei für eine Schneeballschlacht, für die Wanderstöcke oder die Landkarte; das Gewicht lagert kräfteschonend und die Fortbewegung kann im aufrechten Gang erfolgen.
Die veränderten Lebensbedingungen im 20. und 21. Jahrhundert haben, wie in vielen anderen Bereichen, zur Weiterentwicklung – und auch zum Verschwinden – einiger traditioneller Tragebehelfe geführt.
Das Volkskundemuseum zeigt anlässlich des Euregio-Themenjahres „Transit – Transport – Mobilität“ in einer kleinen Ausstellung ausgewählte Rückentraggeräte aus seiner Sammlung und schlägt dabei einen Bogen in die heutige Zeit.
Vom Stallmist übers Heu und Feuerholz, von der Wald- und Laubstreu bis zur Marktware – der Bugglkorb eignete sich für vielerlei Transportgut und gehörte zum Inventar eines jeden Hofes.
Korber gehörten früher dem Kleingewerbe an. In den Wintermonaten stellten sie Körbe her, um sie an marktfahrende Händler zu verkaufen. Das Flechtwerk bestand aus Fichten, Haseln oder Weiden, die Tragen aus Fichten- oder Birkenholz.
Rückkörbe gab es in verschiedenen Größen und Formen. Körbe für das Heu und das Laub (= Futter und „Streb“) konnten durchaus von großem Fassungsvermögen sein, weil das transportierte Material von geringem Gewicht war. Rückkörbe für Erde und Mist waren hingegen kleiner.
Rückentragkorb, „Bugglkorb“. Holz, geflochten. Trageriemen aus gebogenen Ästen.
SVM B/12798
In vielen Gesellschaften und Kulturen ist das Tragetuch ein traditioneller Tragebehelf für den Babytransport. In Mitteleuropa entdeckten seit den 1970ern viele Mütter die Vorteile des praktischen Hilfsmittels im Alltag. Seither ist der Gebrauch begleitet von einem Für und Wider vonseiten der Erzieher, Mediziner und Psychologen.
Mindestens zehn verschiedene Bindetechniken gibt es, um ein Baby oder Kleinkind an den Körper zu wickeln. Trageberatungen können Müttern und Vätern helfen, denn es braucht Geschick und etwas Übung, um das Stück Stoff in eine Rucksacktrage zu verwandeln. Am Rücken getragen werden aber nur ältere Kinder, die schon ihr Köpfchen selber halten können.
Babytragetuch, Textil, im Kreuzköper gewebt. Tuch mit den Maßen 4,60 x 0,70 m, geeignet für alle Bindevarianten. Hoppediz, Bergisch Gladbach, 2010.
Leihgabe Privat
Die „Käfigkraxe“ eignet sich für den Transport von jungen, verletzten, schwachen oder kleinen Tieren, z. B. um Geflügel auf den Markt oder die Alm zu tragen. Beim Schafübertrieb in Schnals ist sie noch im Einsatz.
Käfigkraxe. Holz, Leder, Textil. Käfigvorbau ergänzt 2020.
SVM B/12801
Rückentraggefäße für Milch benötigten die Menschen in Zeiten der Selbstversorgung vorwiegend dazu, um die Milch vom Hochlager zur Sennhütte oder von der Alm ins Tal zu bringen.
Aus dem 19. Jh. ist im Alpenraum für den Milchtransport der Gebrauch von Rückentraggefäßen aus Holz überliefert, wobei die zu befördernde Menge überschaubar war. Nach und nach ersetzten Blechgefäße jene aus Holz, weil die industriell gefertigten Kannen besser dichteten und sich leichter reinigen ließen.
Mit Entstehung der Sennereigenossenschaften im letzten Viertel des 19. Jh. begannen die Mitglieder, die Milch zu gemeinsamen Sammelstellen zu liefern. Neue Transportwege und -möglichkeiten führten zusammen mit der ansteigenden Milchproduktion im 20. Jh. zur Nutzung größerer Milchtanks.
Milchkanne mit Tragegurten. Aluminium, Leder. Firma Guinzio Rossi & C., Turin.
SVM B/12794
Diese Kraxe besteht aus einem vertikalen Holzrahmen mit einer rechtwinkligen Ladefläche am unteren Ende. Der Rückenteil besteht aus einer oder mehreren Leisten, die Ladefläche ist aus Sprossen oder Brettern gemacht. Ein typisches Ladegut hierfür waren die Almerzeugnisse.
Kraxe mit Ladefläche. Holz, Metall, Leder, geflochten.
SVM B/12800
Alpinisten und Reisende waren erfinderisch, um die Gewichtsverteilung zu erleichtern und das Tragen größerer Lasten zu ermöglichen, z. B. durch Rückenverstärkungen aus Blech und Metall, Schulterpolsterungen aus Filz und Brustriemen.
Durch die Verwendung von Kunststoff und Aluminium schaffte es die Sportindustrie seit den 1950er-Jahren, das Eigengewicht der Rucksäcke deutlich zu verringern, aber Tragekomfort und Fassungsvermögen zu vergrößern. Backpacking, Trekking und Berglauf sind kaum vorstellbar ohne die funktionellen und hochtechnologischen Rucksäcke.
Tramperrucksack. Kunstfaser, Kunststoff. 56 l, verstärktes Rückenteil, Invicta Polar Monviso. 80er-Jahre.
Leihgabe Privat
Berufsmäßige Kraxenträger und auch Schmuggler benutzten die Kopfkraxe mit einer zweiten Ladefläche, die am oberen Ende über den Kopf ragte. Ein Teil des Gewichts lag auf dem Haupt auf und eine Art Polster, der Ridl, schwächte den Druck ab. Dieses Gerät konnte Lasten bis zu 80 kg aufnehmen.
Mit den Kopfkraxen über die Krimmler Tauern am 6. Juni 1962. Der sogen. Kraxenstecken diente den Trägern als Steighilfe und zum Stützen der Last beim Rasten.
Nachfolgend haben wir für Sie einen Überblick über die Sonderausstellungen der vergangenen Jahre zusammengestellt.
vom 26. Mai bis 31. Oktober 2017
verlängert bis zum 31. Oktober 2018
Das Pustertal war wegen der lokalen Lehmvorkommen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert bedeutend für die Tiroler Geschirrhafnerei. Handwerklich hergestelltes Keramikgeschirr gibt Aufschluss über die regionale Esskultur und über den Wandel von Arbeitswelt und Lebensformen in einer bäuerlich geprägten Region.
23. Mai bis 31. Oktober 2015
Die Sonderausstellung zeigte anhand von Fotografien, Briefen, Tagebüchern, persönlichen Erinnerungsstücken, Interviews etc. was es für Frauen auf den Bauernhöfen bedeutete, nur mit Hilfe von Kindern, Halbwüchsigen und älteren Menschen Arbeit und Alltag zu meistern, während die Männer im Krieg waren.
vom 1. August bis 31. Oktober 2006
In der Sonderausstellung ging es in erster Linie um die kulturelle Bedeutung von Schlüssel und Schloss, nicht um die Schließtechniken. Die ausgestellten Exponate machten deutlich, dass Schloss und Schlüssel nicht nur interessante Einzelstücke, sondern geschmiedete Kunstwerke sind.